Ermatingen
Ermatingen ist eine politische Gemeinde und ein Dorf im Schweizer Kanton Thurgau. Die im Bezirk Kreuzlingen liegende Einheitsgemeinde Ermatingen entstand 1975 durch die Vereinigung der ehemaligen Munizipalgemeinde Ermatingen mit deren Ortsgemeinden Ermatingen und Triboltingen.
Geographie
Ermatingen liegt am Südufer des Untersee genannten Teils des Bodensees gegenüber der Insel Reichenau. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Ermatingen und Triboltingen. Der tiefstgelegene Punkt des Gemeindegebiets liegt am Seeufer auf ca. 396 m Höhe, der höchstgelegene auf dem Seerücken an der Südgrenze der Gemeinde auf 613 m Höhe.
Geologie
Ein grosser Teil des Dorfes wurde auf einem Bachdelta erbaut, das seit der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) durch den Dorfbach aufgeschüttet worden war. Es handelt sich um das grösste Delta des Untersees. Der Dorfbach entsteht durch den Zusammenfluss zweier Bäche, deren Oberläufe am Nordhang des Seerückens typische Molassetobel erodiert haben. Die Molasse ist hier grösstenteils aus Glimmersand und Nagelfluh zusammengesetzt. Die Glimmersande wurden durch ein Stromsystem aus Bayern herangeführt. Früher wurde dieser Sand abgebaut, heute zeugt davon noch die Kiesgrube Cholhoo. Die Nagelfluh wurde aus den Alpen herangeführt und ist Teil des Hörnlischuttfächers, der durch den Ur-Rhein aufgeschüttet wurde. Darüber liegt Moränenmaterial aus der letzten Eiszeit. Dieses wurde vor allem als Grundmoräne abgelagert, allerdings sind auch einige Seitenmoränenwälle vorhanden. Auf dem Gemeindegebiet liegt der Graue Stein, der durch den Rheingletscher hierher getragen wurde, der grösste Findling im Thurgau.
Literatur
- Arnold Bosshard, Peter Funk, Alfons Raimann: Ermatingen und Triboltingen TG. (Schweizerische Kunstführer, Band 413/414). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1988, ISBN 978-3-85782-413-5.
- Regine Abegg, Peter Erni, Alfons Raimann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Band VIII: Rund um Kreuzlingen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 125). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2014, ISBN 978-3-03797-116-1, S. 66–152.
- Urs Keller, Hans Herzog, Werner Stör: 1300 Jahre Erfmotingas. Die Geschichte Ermatingens anhand 160 historischer Infotafeln. Ermatingen 2024.
Webseiten
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