Heeresabnahmestelle Oberraderach
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Heeresabnahmestelle Oberraderach - das V2-Werk
Allgemeines
Am Dienstag nach Ostern 1942 wurde begonnen, das Gelände im Bereich der Drumlins Weiherberg, Balkenrain und Mittelberg einzuzäunen, die Besitzer der betroffenen Grundstücke waren im Vorfeld zum Verkauf gezwungen worden.
Dann wurden auf dem Gelände ein omegaförmiges Messhaus wie in Peenemünde, Prüfstände für die Triebwerke, Kühlanlagen, Pumpwerk, Wasserspeicher, Lager, Werkstätten, Luftschutzstollen usw. errichtet.
Sauerstoffwerk
Umspannwerk
Kühlwasserspeicher
Um die Prüfstände während der "heißen Prüfung" zu kühlen, wurde eine Wasserleitung vom Bodensee auf den Mittelberg gezogen. Auf dem Mittelberg wurde das Kühlwasser in Speichern vorgehalten. Für einen heißen Test wurden etwa 400 Kubikmeter Wasser benötigt.
Luftschutzstollen
KZ-Außenstelle
Für den Bau und den Betrieb der Abnahmestelle wurden auch Zwangsarbeiter aus dem KZ Dachau eingesetzt. Ihr Barackenlager lag im Bereich der Wiesen und des Biotops nördlich der Raderacher Schrebergartenanlage.
Bombardierung 1944
Am 16. August 1944 wurde das Werk bombardiert und teilweise beschädigt, war aber - zumindest in Teilen - bis September in Betrieb. Im Januar 1945 wurde es aufgegeben und im Mai 1945 von französischen Truppen besetzt.
Zu diesem Zeitpunkt kam der französische Professor Henri Moureu nach Oberraderach. In der Folge wurden die brauchbaren Anlagenteile demontiert und nach Frankreich, bzw. später nach Algerien, geschafft und bildeten einen Grundstock der französischen Raketenforschung. Unterlagen aus dieser Zeit lässt sich entnehmen, dass die Franzosen auch ehemals in der Anlage beschäftigte Wehrmachtsangehörige angeworben haben.
Quellen und Verweise
- Datei:8.8 V2.pdf Informationstafel zum V2 Werk, Stadt Friedrichshafen
- Datei:8.7 V2.pdf Informationstafel zur V2 Fertigung und den Zwangsarbeitern, Stadt Friedrichshafen
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