Daisendorf

Aus Bürgerwiki Bodensee

Daisendorf ist eine Gemeinde im Bodenseekreis in Baden-Württemberg. Seit dem 1. Oktober 2022 trägt sie den Beinamen Erholungsort.[1]

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Geographie

Daisendorf liegt im Bodensee-Hinterland in 480 bis 550 Meter Höhe, etwa zwei Kilometer nordwestlich von Meersburgs Stadtzentrum und etwa ebensoweit südöstlich von Uhldingen-Mühlhofen. Im Süden grenzt Daisendorf direkt an Meersburg.


Blick über Daisendorf (im Hintergrund der Bodensee und die Schweizer Berge)

Das Daisendorfer Rathaus

Geschichte

Die erste bekannte Besiedelung der eiszeitlich geprägten Hochfläche fand im 8. Jahrhundert statt. 1222 wurde Daisendorf erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster Salem dort die Zehntrechte von den Herren von Vaz (Graubünden) erwarb. Die Herrschaftsrechte lagen allerdings von alters her beim Bischof von Konstanz. Dadurch entstand ein Konflikt, der erst 1285 durch einen von den örtlichen Geschworenen (jurati, quasi Vorgänger des heutigen Gemeinderates) vermittelten Vergleich beigelegt werden konnte.

Im 14. Jahrhundert brachten Missernten und die Pest wirtschaftliche Schwierigkeiten, die das Bistum Konstanz zwangen, Daisendorf 1334 an die freie Reichsstadt Überlingen abzutreten. Erst 1507 konnte der Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg das Dorf für 400 Gulden zurückkaufen. Überlingen kaufte dafür vom Fürstbischof von Konstanz die Vogtei Hohenbodman. Die St. Martin-Kapelle wurde daraufhin gebaut und am 20. Juni 1508 geweiht.[2][3]

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde 1803 die Gemeinde selbstständig und fiel an Baden. Ab 1857 gehörte sie zum Bezirksamt Überlingen, ab 1939 zum Landkreis Überlingen, ehe dieser 1973 im Zuge der Kreisreform im Bodenseekreis aufging.

Literatur

  • Staiger, Fr. Xav. Conr.: Meersburg am Bodensee, ehemalige fürstbischöfliche konstanzische Residenz-Stadt, dann die Stadt Markdorf, ferner die Ortschaften Baitenhausen, Daisendorf, Hagnau, Immenstaad, Ittendorf, Kippenhausen, Stetten und die Pfarreien Berkheim, Hepbach und Kluftern sowie die Schlösser Helmsdorf, Herrschberg und Kirchberg. Nach Akten, Chroniken und Archival-Urkunden. Constanz 1861. Verlag von J. Stadler.
  • Gemeindeverwaltung Daisendorf (Hrsg.): Ortsplan Daisendorf, komm.on.line GmbH, Bühlerzell 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bekanntmachungen des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen über die Genehmigung von sonstigen Bezeichnungen v. 1. September 2022 – Az.: IM2-2200-6/1, GABl. BW (2022), S. 819.
  2. J. Nolle: Die Kapelle St. Martin Daisendorf. Ein Kleinod erbaut im Jahr 1508. Daisendorf 2008. (Faltblatt).
  3. Marianne Felsche: St. Martin-Kapelle. Daisendorf (1508). Eigenverlag, Daisendorf 2008. S. 7.


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