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T-City

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T-City ist ein Projekt der Deutschen Telekom AG, bei dem eine ausgewählte Stadt Personal-, Sach- und Finanzmittel von der Telekom zum Aufbau einer Telekommunikatiaons-Hochleistungsinfrastruktur und der Umsetzung von Projektideen erhält. Um eine geeignete T-City zu finden, ging dem Projekt ein Ideenwettbewerb voraus, den die Stadt Friedrichshafen am Bodensee gewann. Das Projekt, für das ursprünglich eine Laufzeit von fünf Jahre (bis 2012) geplant war, hat als Hauptziele die Erhöhung der Lebens- und Standortqualität durch Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die Vernetzung der Stadt. Im Dezember 2011 wurde beschlossen, das Projekt um drei Jahre zu verlängern (bis 2015).[1] Das Projekt wurde am 27. Februar 2015 offiziell beendet.[2] Die FN Dienste GmbH als städtisches Unternehmen zur Umsetzung der T-City Friedrichshafen wurde zum 30. Juni 2016 liquidiert.

Inhaltsverzeichnis

T-City Friedrichshafen: Eine Stadt lebt Zukunft.

2006 hat die Deutsche Telekom das T-City-Projekt ins Leben gerufen. Ziel: gemeinsam mit einer Stadt in Deutschland zu zeigen, welche Chancen sich aus schnellen Mobil- und Glafasernetzen im Zusammenspiel mit moderner Kommunikationstechnologie bieten – für Wirtschaft, Institutionen, öffentliche Einrichtungen und nicht zuletzt für die Bürger. Gleichzeitig sollte die T-City als beispielhafte Zukunftswerkstatt für Innovationen dienen, in der alle Bevölkerungsgruppen Produkte und Anwendungen aus der Welt von morgen ausprobieren.

Definition

In dem Gemeinschaftsprojekt T-City sollen innovative Informations- und Kommunikationsanwendungen für eine ganze Stadt umgesetzt werden. T-City ist ein breit angelegtes Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Telekom AG mit Bürgern, Unternehmen und anderen öffentlichen und privaten Organisationen aus Friedrichshafen. Das Projekt will zeigen, welche Nutzen und Mehrwerte innovative Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bereits heute erzeugen und welche Chancen und Nutzenpotenziale in ihnen noch liegen (beispielsweise durch bessere Kommunikationsmöglichkeiten, technische Vereinfachungen, Zeit- und Geldersparnisse oder Ressourcenschonung). Besondere Merkmale von T-City sind der Bottom-up-Ansatz und die nahezu alle Lebenslagen und Nutzergruppen umfassende Breite des Projektes.

Ziele

Hauptziele des Projektes sind die Verbesserung der Lebensqualität der Bürger und die Verbesserung der Standortqualität für Unternehmen. Darüber hinaus soll mit den realisierten IKT-Anwendungen eine gute Vernetzung der Bürger und Institutionen und somit insgesamt eine verbesserte Integration der Stadt erreicht werden. Im Zentrum von T-City steht der konkrete Nutzen für alle Anwender. Im Sinne der Überwindung des so genannten digital divide sollen darüber hinaus auch bisherige Nichtnutzer die neuen Anwendungen kennenlernen und im Weiteren verwenden können. Mit T-City will die Deutsche Telekom AG eine neue Form des nachfrageorientierten Innovationsmanagements erproben, die über den angebotsorientierten Ansatz der Entwicklung und Markteinführung neuer Technologien hinausgeht, indem Nutzergruppen von vornherein involviert werden.

Wettbewerb: Wer bekommt den Zuschlag?

Um die T-City zu finden, rief die Deutsche Telekom im Mai 2006 zu einem Wettbewerb der besten Ideen auf. Aufgerufen waren Städte zwischen 25.000 und 100.000 Einwohnern. Zur T-City sollte die Stadt gekürt werden, in der möglichst viele Bürger, soziale Gruppen, Unternehmen und Institutionen gemeinsam kreative Konzepte für mehr Lebens- und Standortqualität in ihrer Heimatstadt entwickeln – mit Hilfe neuartiger Dienstleistungen und Produkten auf Basis breitbandiger Netze. Von den 52 Bewerber-Städten kamen zehn in die engere Wahl. Sie hatten in der Endrunde Gelegenheit, ihre Projektideen zu vertiefen. Zuvor besuchte sie ein Team von Fachleuten der Telekom und der Uni Bonn, um mit den Verantwortlichen zu sprechen und ihnen Tipps zu geben.

Wettbewerb

Der Städtewettbewerb begann am 31. Mai 2006. Über 400 deutsche Städte mit einer Einwohnerzahl von 25.000 bis 100.000 konnten teilnehmen. Mithilfe eines zweistufigen Verfahrens wurden am 1. Dezember 2006 aus 52 teilnehmenden Städten zehn Endrundenteilnehmer ausgewählt. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stand die gesamte Stadt als urbaner Lebensraum. Bürger, soziale Gruppen, Unternehmen und städtische Institutionen waren aufgefordert, gemeinsam eine Bewerbung zu erstellen. Aufgabe dieser Gemeinschaftsbewerbung war es, innovative und umsetzbare IKT-Anwendungen für die eigene Stadt zu entwerfen. Am 21. Februar 2007 wurde Friedrichshafen von einer elfköpfigen unabhängigen Jury zum Sieger gekürt. Die verbleibenden neun Städte der Endrunde (Arnsberg, Coburg, Frankfurt (Oder), Görlitz, Kaiserslautern, Kamp-Lintfort, Neuruppin, Osterholz-Scharmbeck und Schwäbisch Hall) erhielten Leistungen im Wert von jeweils 50.000 Euro zur Verwirklichung einer Projektidee. Den Sonderpreis der Jury für das beste soziale Projekt im Wert von 100.000 Euro erhielt die Stadt Arnsberg für das Projekt „e-Kinderbetreuung“. Er wurde am 15. März 2007 von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der CeBIT in Hannover überreicht.

Jury

Die T-City-Jury setzt sich aus elf unabhängigen Juroren aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammen.

  1. Volker Angres, Leiter ZDF.umwelt-Redaktion
  2. Jo Groebel, Direktor Deutsches Digital Institut
  3. Harald Korb, Ärztlicher Direktor Personal Health Care Telemedicine Services
  4. Gerd Landsberg, Präsidium Deutscher Städte- und Gemeindebund
  5. Miriam Meckel, Lehrstuhl für Corporate Communication an der Universität St. Gallen
  6. Eckard Minx, ehemaliger Leiter Forschungsabteilung „Gesellschaft und Technik“ Daimler AG; Vorstandsvorsitzender Daimler und Benz Stiftung
  7. Thomas Osterkorn, Chefredakteur Stern
  8. Susanne Risch, Chefredakteurin BrandEins Wissen
  9. Herbert Schmalstieg, Oberbürgermeister a. D. Hannover
  10. Hans Burghard Ziermann, Geschäftsführer Lucent Technologies
  11. Stephan Althoff, Leiter Konzernsponsoring Deutsche Telekom AG

Friedrichshafen wird T-City

Am 21. Februar 2007 entschied eine mit Experten aus Medien, Wirtschaft und Wissenschaft besetzte Jury: Friedrichshafen wird T-City. Gemeinsam mit den Bürgern und Projektpartnern der T-City sollen bis 2012 möglichst viele Wettbewerbsideen in die Praxis umgesetzt werden. Die Deutsche Telekom stellt hierfür Sach-, Personal- und Finanzmittel in Form von Eigeninvestitionen, anteiligen Gemeinschaftsinvestitionen und Sponsoring bereit. „In Friedrichshafen demonstrieren wir, was wir unter der Gemeinschaftsleistung eines innovationsfreundlichen, integrierten Telekommunikationskonzerns verstehen“, sagte Konzernchef René Obermann nach der Entscheidung. Unter dem Slogan „T-City Friedrichshafen. Wir leben Zukunft“ machen Stadt und Telekom seitdem die Welt von morgen erlebbar.

Projekt startet mit Breitbandausbau

Der offizielle Startschuss für das T-City-Projekt fiel am 17. April 2007 im Rahmen eines Bürgerfestes. Im Anschluss wurde Friedrichshafen als eine der ersten Städte in Deutschland fast lückenlos an das schnelle Glasfaser- und Mobilfunknetz der Telekom angeschlossen. Damit setzte die Deutsche Telekom ihr erstes Wettbewerbsversprechen in T-City nach nur zwei Monaten um und legte den Grundstein für die gemeinsame Zukunftswerkstatt. Für die schnellen Internetverbindungen über das VDSL-Netz mit Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde wurden 145 Multifunktionsgehäuse aufgebaut und circa 120 Kilometer Glasfaser verlegt. Via HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) standen im Mobilfunk Datenraten von 3,6 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Im Oktober 2007 ging HSDPA 7,2 an den Start – mobiles Surfen wurde so noch komfortabler und der Download umfangreicher Dateianhänge spürbar schneller. Der Ausbau der Netze war Ende 2007 abgeschlossen: Seitdem ist die Stadt zu 98 Prozent mit VDSL und weitestgehend flächendeckend mit UMTS (bis zu 14,4 MBit) versorgt. „Friedrichshafen kommt als T-City in den Genuss einer besonders leistungsfähigen Festnetz- und Mobilfunkinfrastruktur“, so T-City-Repräsentant Ferdinand Tempel. „Sie ist für viele der geplanten Projekte und Anwendungen eine wichtige Voraussetzung.“

Organisation des Projekts

Die Grundlage für die Partnerschaft von Stadt und Telekom bildet ein am 24. August 2007 von den beteiligten Projektpartnern unterzeichneter Rahmenvertrag. Er regelt neben den Projektzielen auch die Organisationsstrukturen. Die operative Arbeit der Partnerschaft steuert und koordiniert ein gemeinsames Projekt-Büro, das Stadt und Telekom vor Ort aufgebaut haben. Es ist zugleich zentrale Anlaufstelle für die Friedrichshafener Bürger. Ein Aufsichtsrat mit Vertretern von Friedrichshafen und der Deutschen Telekom tagt viermal im Jahr und überwacht die Einhaltung der Ziele. Zum regelmäßigen Informationsaustausch über aktuelle Entwicklungen wurde darüber hinaus ein Partner-Netzwerk für alle interessierten Unternehmen und Einrichtungen ins Leben gerufen.

Investitionen der Deutschen Telekom AG

Die Telekom investierte in die T-City Friedrichshafen zunächst in den Ausbau der Netzinfrastruktur innerhalb des Stadtgebietes nach dem neuesten Standard (VDSL mit bis zu 50 MBit/s im Festnetz und HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s im Mobilfunk). Darüber hinaus stellt sie umfangreiche Leistungen für die Umsetzung, Erprobung und Kommunikation innovativer IKT-Anwendungen zur Verfügung zu stellen.


Partner von T-City

Kooperationen spielen für das Gemeinschaftsprojekt T-City eine besondere Rolle. Neben vielen Unternehmen oder Institutionen in den jeweiligen Einzelprojekten begleiten vier Partner das Projekt über die gesamte Laufzeit: Alcatel-Lucent, Samsung Electronics, der Deutsche Städte- und Gemeindebund und die Uni Bonn. Als Premium- und Technologiepartner unterstützt Alcatel-Lucent neue Projektideen. Auch Samsung ist an Bord und steuert Handys, Notebooks, Flachbildschirme oder intelligente Haushaltsgeräte bei. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat bereits bei der Ausgestaltung des Ideenwettbewerbs mitgewirkt und kümmert sich um die kommunale Perspektive des Projekts sowie den regelmäßigen Austausch mit interessierten Kommunen aus Deutschland. Die Uni Bonn schließlich war schon beim Auswahlverfahren zur T-City dabei. Die Hochschule begleitet T-City wissenschaftlich und bewertet den Fortgang des Projektes.

Auch regional ansässige Institutionen und Firmen kooperieren mit T-City. Dazu gehören Friedrichshafener Schulen und Kindergärten genauso wie die Stadtverwaltung und das Landratsamt des Bodenseekreises, die Technischen Werke Friedrichshafen (TWF), das Klinikum, der Automobilzulieferkonzern ZF und die Giritech GmbH oder die Katamaran-Reederei. Neben der regionalen und überregionalen Pressearbeit sorgen Medienkooperationen zum Beispiel mit der Schwäbischen Zeitung, dem Fernsehsender REGIO TV EURO 3 und dem Campusradio Welle20 für eine regelmäßige Berichterstattung in Schrift, Bild und Ton.

T-City-Projekte

Rund 40 Projekte wurden seit 2007 gestartet beziehungsweise umgesetzt. Sie verteilen sich auf sechs Projektfelder, die nahezu alle Lebensbereiche der Stadt abdecken:
• Lernen und Forschen
• Mobilität und Verkehr
Tourismus und Kultur
• Bürger, Stadt und Staat
Wirtschaft und Arbeit
Gesundheit und Betreuung

  • Die ersten Projekte starteten Ende 2007 – zum Beispiel „Mobile Visite“, die bundesweit erste Installation des Motiva-Systems zur interaktiven Betreuung chronisch herzkranker Patienten. Oder „KatCard“, das bargeldlose Bezahlen von Bodensee-Katamaranfahrten mit dem Handy. Zahlreiche Projekte folgten, zum Beispiel „Smart Metering“. Die intelligenten Zähler ermöglichen Hausbewohnern, ihren Strom-, Gas- und Wasserverbrauch komfortabel übers Internet abzulesen und Stromfresser im Haushalt zu identifizieren.
  • Ein anderes Beispiel ist die Kommunikationslösung De-Mail, die die Deutsche Telekom gemeinsam mit Partnerunternehmen und dem Bundesministerium des Innern (BMI) entwickelt hat. Damit lassen sich elektronische Nachrichten rechtsverbindlich, vertraulich und fälschungssicher versenden. Die Anwendung wurde aufgrund der bestehenden Breitbandinfrastruktur erstmalig in der T-City Friedrichshafen in einem Pilotprojekt getestet. Mit einem weiteren T-City-Projekt nimmt Friedrichshafen an einem bundesweiten Piloten für D115, der bundeseinheitlichen Behörden-Rufnummer teil. Hier erhält man schnell und unkompliziert eine Antwort auf sein Anliegen. Mit dem direkten Draht in die Verwaltung soll Bürgern der Zugang zu Auskünften erleichtert und der Service insgesamt verbessert werden. Im Laufe des Projekts haben sich weitere Schwerpunkte ergeben: Energie – T-City baut derzeit mit den TWF in den Stadtteilen Oberhof und Windhag an einem der ersten Stromnetze der Zukunft. Ein weiteres wichtiges Thema ist ein durch IKT möglichst unabhängiges Leben im Alter. Notfallsysteme, Lösungen für die Einkaufsunterstützung oder auch ein Hausmeisterrufdienst können dazu beitragen.
  • Unter anderem wurde ein E-Ticketing Dienst via Handy für den Katamaran, ein öffentliches Verkehrsmittel zwischen Friedrichshafen und Konstanz, getestet.
  • Im Bereich E-Government Lösungen wurde eine Potenzialanalyse und Prozessoptimierung beschlossen und begonnen.
  • Der Bereich „Vernetztes Zuhause“ stellt einen Kernbereich dar, in dem erstmals das Strom- und das Breitbandnetz miteinander verknüpft wurden. Die Ergebnisse des Pilotprojekts dienen dazu, die Lösung weiterzuentwickeln. Die Installation von intelligenten Stromzählern in einigen Haushalten der Stadt ermöglicht den Anwendern, dass sie ihren Energieverbrauch im Internet verfolgen und so Einfluss auf ihre persönliche Energiebilanz nehmen können. Ein entwickeltes Serviceportal, das Dienst- und Serviceleistungen, insbesondere für Senioren, gebündelt über ein wohnungseigenes Touchscreen-Terminal zum Abruf anbietet, befindet sich in der Testanwendung. Geplant ist, auch Telefonie, IT und Entertain-Dienste einzubinden.
  • Für den Bereich Medizin wurde eine mobile Telemedizin-Anwendung für Patienten mit Herzinsuffizienz im Test realisiert.
  • Eine internetbasierte Lernplattform, die an drei Schulen in T-City getestet wurde, wurde im Anschluss in Betrieb genommen. Das System ermöglicht es, multimediale Lern- und Lehrmethoden sowie aktuelle Inhalte in den Schulunterricht zu integrieren.
  • Seit 2009 sind 37 Kindergärten Friedrichshafens an ein webbasiertes Portal angeschlossen, das die Prozesse um die Vergabe und Organisation von Betreuungsplätzen für Eltern und Kindergärten vereinfacht.
  • Anfang 2011 wurde das auf Dynamic Ridesharing fokussierte Mitfahrnetzwerk flinc in der T-City getestet.

PR für T-City

Um die Öffentlichkeit in Friedrichshafen wie im ganzen Land über aktuelle Projekte und Meilensteine auf dem Laufenden zu halten und die Bekanntheit des Projekts zu steigern, setzt T-City auf umfassende Kommunikation. Seit dem Start des Ideenwettbewerbs ist alles Wichtige auf www.t-city.de zu erfahren. Im Internet ist das Projekt zudem bei Twitter, Facebook und mit einem eigenen YouTube-Kanal vertreten. Das Printmagazin „T-City Spiegel“ erscheint viermal im Jahr und wird direkt an alle Friedrichshafener Haushalte geliefert. Eine Schauwand in der Fußgängerzone informiert Besucher wie Bewohner Friedrichshafens über Historie und Aktuelles aus der T-City. Die Bürger haben zudem die Möglichkeit, aktiv bei T-City mitzumachen und innovative Technik kennenzulernen. So konnten sie zum Beispiel beim HotSpot Sommer 2008 kostenlos an allen HotSpots der Stadt das Highspeed-Internet nutzen oder in der Seniorensprechstunde ihre Fragen rund um Handy, Computer und Internet loswerden. Infoveranstaltungen und Vorträge im In- und Ausland sorgen zudem dafür, dass T-City zum Beispiel auch bei Firmen, Vereinen, Verbänden und Unternehmen bekannt wird. Beim „Politischen Abend“ mit dem damaligen Bundesminister des Innern, Wolfgang Schäuble, informierte T-City im September 2008 Gäste aus Wirtschaft und Politik über innovative Informations- und Kommunikationstechnologie der Zukunft.

An Veranstaltungen anderer Träger – der Bürgerversammlung im Kiesel, dem Landesseniorentag oder dem Friedrichshafener Sommerfest – beteiligt sich T-City mit Infoständen, damit die Teilnehmer Wissenswertes über die Stadt der Zukunft erfahren. Und bei Messen wie der CeBIT, der IBO (Internationale Bodensee Messe) oder der Internationalen Funkausstellung IFA ist T-City mit Projekten zum Anfassen und Ausprobieren vertreten. Für Aufmerksamkeit sorgen zudem verschiedene Sponsoringmaßnahmen: Von Oktober 2007 bis Ende 2008 schwebte regelmäßig ein mit T-City gebrandeter Zeppelin über dem Bodensee, der seit Oktober 2010 erneut zum Einsatz kommt. Von April 2009 bis April 2010 flog außerdem ein Flugzeug der Linie Intersky mit T-City-Logo auf der Strecke zwischen Köln/Bonn und Friedrichshafen. Der Moleturm und zwei Katamarane der Friedrichshafener Flotte zeigen ebenfalls seit Sommer 2010 Flagge für das Projekt.

Bürger engagieren sich

Auch Friedrichshafener Bürger setzen sich für das Projekt ein: Seit 2008 vertreten die sogenannten T-City-Botschafter mit viel Engagement die Idee von T-City im direkten Dialog mit ihren Mitbürgern und informieren Einwohner und Besucher der Stadt ehrenamtlich über Projekte, Dienste und Innovationen. Sie treten zum Beispiel bei Messen oder Events wie Stadtfesten und Familientagen auf, führen Gäste bei einem Rundgang zu den Highlights der T-City, können für Veranstaltungen gebucht werden oder laden zu Informationsveranstaltungen ein. Die T-City-Botschafter kommen aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen und werden regelmäßig zu allen Projekten und den zugrundeliegenden Technologien geschult.

Zukünftler leben Zukunft

Eine andere Aufgabe haben die Zukünftler. Sie testen modernste Informations- und Kommunikationstechnik kostenlos in den eigenen vier Wänden. Unter dem Motto „Schon heute ein Teil der Welt von morgen sein“ rief T-City im Sommer 2009 alle Häfler auf, sich als Zukünftler zu bewerben. Die Resonanz war enorm: 548 Haushalte in Friedrichshafen wollten mitmachen. Eine Jury wählte neun Privathaushalte und einen Kindergarten aus, die alsbald mit Hightech ausgestattet wurden: mit neuesten Smartphones und Laptops, Highspeed-Internet, oder intelligenten Stromzählern. Bei einigen wurde gleich das ganze Haus ‚schlau’ und steuert seitdem Beleuchtung, Rollläden oder die Heizung. Über ihre Erfahrungen berichten die Zukünftler regelmäßig im Internet oder im „T-City Spiegel“. Darüber hinaus touren sie mit einem Zukünftler-Wohnzimmer durch Deutschland, um anderen Menschen nahe zu bringen, wie das Leben der Zukunft aussieht und welche Erleichterungen moderne Technik in den Alltag bringt.

Wissenschaftliche Begleitung

Ob und wie sich der Alltag der Häfler durch das T-City-Projekt verändert, erforscht das Geographische Institut der Universität Bonn seit Ende August 2007 unter Leitung von Diplom-Geograph Michael Lobeck. Das Ziel der Begleitforschung ist herauszufinden, wie sich ausgewählte Einzelprojekte sowie das Gesamtprojekt auf die Lebens- und Standortqualität auswirken und sich Abläufe im Zusammenspiel der verschiedenen Akteure ändern. Mit einem Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Verfahren werden in einer unabhängigen sozialwissenschaftlichen Untersuchung die Wirkungen des T-City-Projekts und der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in Friedrichshafen untersucht. Neben standardisierten Befragungen per Telefon, qualitativen Interviews mit Bürgern, Unternehmensvertretern und Politikern kommen auch Instrumente wie Netzwerkanalyse, Presse- und Dokumentenanalyse sowie Beobachtungen im öffentlichen Raum zum Einsatz. Anhand des Zukünftler-Projekts hat sich bereits gezeigt, dass viele Technologien den Alltag ihrer Nutzer wesentlich erleichtern und sich auf ihr Verhalten auswirken. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass immer mehr Bürger das T-City-Projekt kennen. Die Forschungsergebnisse werden auf der Internetseite www.forschung-t-city.de sowie in Fachzeitschriften veröffentlicht.

Deutsche Telekom Institute for Connected Cities (TICC)

Darüber hinaus hat die Deutsche Telekom gemeinsam mit der Zeppelin Universität Friedrichshafen ein eigenes Institut gegründet: Seit Anfang 2009 leitet Professor Jörn von Lucke das „Deutsche Telekom Institute for Connected Cities“ (TICC). Es soll die Modernisierung der Verwaltung durch Forschung und Lehre unterstützen und einen kontinuierlichen Wissenstransfer zwischen Universität, Wirtschaft und Kommune organisieren. So arbeitet das TICC an zukunftsfähigen Projekten und pragmatischen Lösungen auf Basis von IT und TK, die sich mit Vorteilen und Potentialen der elektronischen Vernetzung für die Lebens- und Arbeitswelt auseinandersetzen. Ein Beispiel ist Open Government, die Öffnung von Staat und Verwaltung, die mehr Transparenz zwischen Bürgern und der Stadt schaffen soll. Dazu erforscht das TICC in T-City auch die D115, die bundeseinheitliche Behörden-Rufnummer für Verwaltungsangelegenheiten.

Nutzen für die Stadt

T-City gibt Friedrichshafen wirtschaftliche wie gesellschaftliche Impulse. Für die Stadt am Bodensee birgt das T-City-Projekt die Chance, ihre Position als beliebter Lebens- und Wirtschaftsstandort auszubauen und zum internationalen Modell einer zukunftsorientierten Stadt zu werden. Davon ist auch Oberbürgermeister Andreas Brand überzeugt: „Dank T-City wird Friedrichshafen auch über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus als innovative und zukunftsträchtige Stadt wahrgenommen. Genauso wichtig ist, dass so gut wie jeder Bürger von einer oder sogar mehreren T-City-Lösungen profitiert.“

Filme


Literatur

  • Lena Hatzelhoffer, Kathrin Humboldt, Michael Lobeck und Claus-Christian Wiegandt: Smart City konkret - Eine Zukunftswerkstatt in Deutschland zwischen Idee und Praxis. Evaluation der T-City Friedrichshafen. Jovis Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3868591613.
  • Lena Hatzelhoffer, Kathrin Humboldt, Michael Lobeck und Claus-Christian Wiegandt: Smart City in Practice - Converting Innovative Ideas into Reality. Evaluation of the T-City Friedrichshafen. Jovis Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3868591514.

Verweise und Quellen

  1. Bekanntgabe der T-City-Verlängerung
  2. T-City in Friedrichshafen geht in die letzte Runde

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel T-City aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.





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